“Un gioellino”: Ein Porsche zum niederknien

Inside BILSTEIN
Februar 21, 2022 4 min lesen

Porsche 997 GT2 RS meets 997 GT3 R

Um Jochen Trettl in Verzückung zu versetzen, muss schon einiges passieren. Der Geschäftsführer unseres BILSTEIN Service Center N.T.P. in Italien, hat tagtäglich mit spektakulären Rennwagen und faszinierenden Sportwagen zu tun. Doch in diesem Fall gerät selbst Jochen ins Schwärmen: „Ein Schmuckstück, oder wie wir auf Italienisch sagen würden un gioellino, das die Firmen D-Factory und Krypton Motorsport kreiert haben!“ Bei diesem Schmuckstück handelt es sich um den heftigst modifizierten Porsche 911 GT2 RS des Unternehmers Andrea Albergo.

Andrea ist durchaus vorbelastet: Bereits seit Anfang der 2000er Jahre macht der Italiener Europas Rennstrecken unsicher. Zunächst in einem BMW M3 CSL, später in einem Porsche 911 (996) GT2. 2015 tauschte Andrea seinen Trackday-erprobten Elfer gegen den 997 GT2 RS, den er vom Teamchef des italienischen Rennstalls Krypton Motorsport erstand.

Während viele GT2 das Schicksal ereilt, nach der Auslieferung ohne Umwege direkt ins Privatmuseum zu rollen, bewegt Andrea sein Exemplar konsequent in natürlichem Habitat – auf der Rennstrecke. 2016 gewann er mit seinem 600-PS-Porsche die Supercar-Klasse der Italienischen Time Attack Serie.

Bei Krypton Motorsport, einem Rennteam mit Sitz bei Brescia, 40 Kilometer östlich von Mailand, verguckte sich Andrea eines Tages in den Porsche 997 GT3 R. Ein Rennwagen, den das Team zusammen mit einem Porsche 997 Cup bei diversen Rennen einsetzte.

„Als ich ihn zum ersten Mal sah, habe ich mich sofort in dieses wunderbare und übertriebene Rennauto mit seinen Formen, seinem Wide-Body-Konzept und seinem großen Heckflügel verliebt.“

schwärmt Andrea

Es war einer dieser Tage, an denen alles möglich zu sein scheint, als Andrea eine absolut hinreißende Idee hatte. „Ich entwickelte den Plan, die komplette Aerodynamik, also Karosserie, Kotflügel, Unterboden, usw. mit der außergewöhnlichen Power des 997 GT2 RS zu vereinen“, erklärt der Porsche-Fan. Aus dem Plan wurde ein Projekt.

„Und dieses Projekt hatte immer die Zielsetzung, ein Auto zu bauen, das genau so von Porsche hätte konzipiert und entwickelt werden können.“ Und weil Andrea keine halben Sachen macht, verbauten er und sein Team (fast) ausschließlich Porsche-Originalteile. Zudem wurde jede Modifikation mit Mechanikern und Ingenieuren von Porsche Motorsport besprochen und diskutiert.

„Die Aerodynamik entspricht komplett der des 997 GT3 R“, ist Andrea mit dem Mega-Umbau, der dem GT2 RS zu einem Maximum an Abtrieb verhilft, mehr als zufrieden. Um ein gesundes Verhältnis von Downforce und Vortrieb zu realisieren, wurde der Motor neu aufgebaut und optimiert: Zwei größere Ladeluftkühler und neue Turbinen mit variabler Geometrie von Porsche Motorsport verhelfen dem Motor zu einer Leistung von 700 PS.

„Natürlich hätte all die Arbeit ohne das passende Fahrwerk keinen Sinn gemacht“, erklärt Andrea. „Ich habe die beste Wahl getroffen, indem ich mich für ein von N.T.P. maßgefertigtes BILSTEIN 2-Wege MDS Fahrwerk entschied. Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass sich die Dynamik des Autos so sehr verbessern könnte. Die Fahrpräzision ist beeindruckend. Die Traktion ist trotz der Leistung hervorragend, und selbst beim Bremsen bleibt das Auto flach und bewegt sich nicht.  Und das Gefühl von Sicherheit und Grip, die das Fahrzeug vermittelt, ist der wohl größte Pluspunkt des ganzen Projekts“, schwärmt Andrea.

Und selbst der große Walter Röhrl war begeistert von Andreas Über-Porsche und dessen Fahrwerk: Auf der 30-Jahr-Feier von N.T.P. nahm der zweifache-Rallye-Weltmeister im Cockpit Platz und wollte gar nicht mehr aussteigen.

Doch nicht nur mit der unschlagbaren Fahrdynamik, sondern ebenfalls mit einer gewissen Alltagstauglichkeit weiß das Tracktool zu überzeugen: Das BILSTEIN 2-Wege MDS Fahrwerk ist mit einem Liftsystem sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse verbunden, sodass das Auto um 5 cm angehoben werden kann. Auf diese Weise kann das Auto – in einem engen Rahmen – auch auf der Straße bewegt werden.

Doch das bevorzugte Einsatzgebiet des Porsche 997 GT3 R ist und bleibt die Rennstrecke. Vor allem die Kurvengeschwindigkeiten haben es Andrea angetan: “Das völlige Fehlen von Untersteuern ist unglaublich.  Dank des Fahrwerks, aber auch des Anpressdrucks und der sehr breiten Vorderreifen kann man mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit in eine Kurve fahren. Man kann mit der Lenkung beherzt umgehen, ohne jemals die Stabilität zu beeinträchtigen, und das Auto ist viel reaktionsschneller als zuvor.“

Unfassbar schnell auf der Rennstrecke – und mit der nachtschwarzen Folierung von Andreas Firma D-Factory und der BBS E88 Leichtmetallräder in 13×19 Zoll hinten und 12×19 Zoll vorne, ist der Porsche 997 GT3 R auch ein optischer Hingucker. Oder wie Jochen Trettl sagen würde: „Ein Gedicht!“

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